U-Boot Museum Hamburg

U-Boot Museum

Der 4000 Tonnen schwere Koloss mit dem Namen U-434 wurde 1975/76 in der russischen Werft Krasnoe Sormovo im heutigen Nishny Novgorod, rund 400 Kilometer östlich von Moskau, erbaut. Diese Aktion geschah im Rahmen der Aufrüstung der Ostsee-Marine-Flotte, um die Sicherheit des Zugangs zu den Weltmeeren nach der deutschen Wiederbewaffnung in den späten 1950er Jahren zu gewährleisten. U-434 wurde lange als Patrouilleschiff verwendet, um an der US-Ostküste für Spionagezwecke und bei Unterwasserjagden während der Kuba-Krise eingesetzt zu werden. Durch die spezielle Antisonarbeschichtung der Außenseite des Bootes war es westlichen Geheimdiensten schwierig, es zu orten. Erst im Jahr 2002 wurde U-434 schließlich demilitarisiert, nachdem viele U-Boote in den 1990er Jahren aus dem Dienst entlassen worden waren.

Es ist ungewöhnlich, dass es jetzt allgemein zugänglich ist; anderweitig ist sehr wenig über die russische Militärtechnik bekannt. Als das Boot sich bereits auf dem Weg von Murmansk nach Hamburg befand, wurde es vom russischen Geheimdienst für fünf Tage aufgehalten und gründlich durchsucht.

Wenn man heute in das Innere des Bootes hinabsteigt, braucht man keine Angst mehr zu haben, da alle Waffensysteme in Murmansk vollständig entschärft wurden und alle Schad- und Treibstoffe entfernt wurden. Trotzdem sind die Maschinen und die gesamte technische Ausrüstung noch vorhanden, und der Besucher kann die Enge der Räume am eigenen Leib spüren, den Geruch von Öl riechen und das Tageslicht vermissen. Man kann sich in die spartanischen Lebensbedingungen der 84 Mann starken ehemaligen Besatzung hineinversetzen, zum Beispiel in der Offiziersmesse, in der nur 10 Personen Platz hatten und die gelegentlich als Operationsraum genutzt wurde. Man kann ebenfalls den Maschinenraum mit der großen Dieselmaschine mit 3-5200 PS, den Torpedoraum mit 6 Torpedorohren und 24 Torpedos oder den  Kontrollraum mit dem Maschinensteuerstand besichtigen. Die Kommandozentrale kann aus Sicherheitsgründen nur im Rahmen einer der halbstündlich stattfindenden Führungen besucht werden, die in mehreren Sprachen angeboten werden.

Von 2002 bis 2010 befand sich das U-Boot U-434 im Baakenhafen. In einer aufwendigen Umzugsaktion wurde ihm dann ein neuer Standort zugewiesen. Der neue Platz am St. Pauli Fischmarkt bietet eine hervorragende Anbindung an verschiedene Attraktionen sowie ausreichend kostenlose Parkplätze für Besucher. Für Feierlichkeiten oder Events kann das U-Boot sogar gemietet werden.